Eigentlich wollten wir dieses Jahr nur eine Hydroponik-Pflanzsäule mit überwiegend Kräutern betreiben, sind dann aber auf die Idee gekommen, auch noch eine reine "Gemüsesäule" aufzustellen. Dabei wollen wir folgendes testen:
Da wir keine selbst angezogenen Pflanzen hatten, haben wir auf dem Gemüsemarkt verschiedene Jungpflanzen gekauft und die Erde abgespült.
Die Coco-Bricks haben den Vorteil, dass sie sehr kompakt sind und mit Wasser zu einem lockeren gut durchlässigem Substrat aufquellen. 1 Coco Brick + ca. 5 L Wasser = 10 L Kokossubstrat!
Das gequollene Substrat haben wir in die Pflanzschalen der Pflanzsäule 40 Airponic | Hydrokultur gefüllt. Man benötigt ca. 10 Liter Substrat pro Pflanzschale. Für den direkten Vergleich haben wir eine Etage mit Tonkugelsubstrat gefüllt.
Anschließend wurden folgende Jungpflanzen eingesetzt:
Blumenkohl - Romanesco - Brokkoli - Spitzkohl - Rote Beete - Mohrrüben - Pastinaken - Schnittlauch
Das Einsetzen der Pflanzen in das Kokossubstrat war ähnlich, wie in Erde.
Der große Unterschied ist, dass das Kokossubstrat wesentlich langfaseriger und dadurch lockerer ist. So wird Wasser zum einen in gewisser Weise gespeichert, aber überschüssiges Wasser fließt auch sehr gut ab und es gibt keine Staunässe.
Für die oberen beiden Ebenen und die unterste Ebene wurde Kokossubstrat verwendet, für die dritte von oben Tonkugelsubstrat.
Die Pflanzsäule wird über das Nährstoffreserveroir automatisch zyklisch mit Nährstofflösung versorgt. Hierzu wird die Nährstofflösung nach oben gepumpt und fließt über die 4 Pflanzebenen zurück ins Reservoir. Wir haben tagsüber eine Bewässerung von 15 Minuten pro Stunde eingestellt. Nachts wird nicht bewässert.
Hervorragendes Wachstum
Das Bild links wurde am 10.05. aufgenommen, das Bild unten am 15.06. Alles ist sehr gut gewachsen. Zwischen Kokos und Tonkugeln als Substrat ist bis dahin kein Unterschied zu sehen.
Der große Vorteil des Kokos-Substrats ist, dass es bei Kauf und Lagerung wenig Volumen einnimmt. Hier sind Tonkugeln schwerer und sperriger.
Das Einsetzen der Pflanzen funktioniert in beiden Susbtraten sehr gut, wobei das Gefühl bei Kokos erdähnlicher ist.
Beim Wachstum sind bisher keine Unterschiede zu sehen. Spannend ist, ob sich die Mohrrüben, Pastinaken und Rote Beete unterschiedlich entwickeln werden. Bis zur Ernte dauert es noch eine ganze Zeit.
Ende Juli waren wir so neugierig, wie sich unser Gemüse in der Pflanzsäule 40 Hydrokultur mit Kokos bzw. Blähton-Substrat entwickelt hat, dass wir unseren Test beendet haben. Die Säule wurde auseinander und anschließend abgebaut, das Gemüse geerntet.
Alles Gemüse hat sich in der hydroponisch betriebenen Pflanzsäule sehr gut entwickelt. Unserer Meinung nach sind die Pflanzen in Kokos-Substrat noch besser gewachsen, als in Blähton. Das kann aber auch daran liegen. dass die Pflanzschale mit Blähton weiter unten und somit schattiger stand. Auch hier zeigte sich wieder, wie wichtig Licht ist!
Auch Knollengemüse kann hydroponisch angebaut werden!
Erdfrei aber dafür in Kokos oder Blähtonsubstrat wachsen Mohrrüben, Rote Beete, Pastinaken, etc. mit automatischer, rezirkulierender Bewässerung. Dies hat unser Versuch gezeigt. Kokossubstrat hat sich hier unserer Meinung nach noch besser verhalten und zu größeren Früchten geführt. Sehr lecker war alles!
Unsere Pflanzsäule ist hierfür natürlich nicht optimal, da z.B. die Mohrrüben nicht weit in die Tiefe wachsen können. Außerdem hatten wir sie etwas zu eng gesetzt. Nichtsdestro trotz konnte gezeigt werden, dass Knollengemüse auch hydroponisch angebaut werden kann.