Die Pflanzen wachsen und gedeihen - die ersten Pflanzen wurden bereits geerntet. Pflanzengröße im Vergleich - siehe weiter unten Eintrag 03.03.2019.
Für unser Balkongartenprojekt haben wir, soweit möglich, auf käufliche Pflanzenbehälter / Hydroponiksysteme zurückgegriffen. Ein Pflanzbehälter ist die vertikale Hydroponik Pflanzsäule, die wir auch später in unserem Shop verkaufen. Das Dripsystem für die Tomaten und die Ebbe-Flut Pflanzbehälter sind ebenfalls im Shop erhältlich. Damit unser Balkongartenprojekt gelingt, müssen wir den vorhandenen Platz möglichst gut ausnutzen. Deshalb haben wir für die Balkongeländer ein DIY NFT System gebaut. Hierzu haben wir PVC-U Rechteckrohre und Rundrohre gekauft und mit Kleber, zugelassen für Trinkwasseranwendungen, zu langen Rohren verklebt. In diese haben wir für die Netztöpfe Löcher gebohrt. Die NFT Balkongeländer werden später in das automatische Nährstofflösung-Bewässerungssystem integriert.
Perlite ist vulkanischen Ursprungs und ist hoch porös. Bei der Anzucht aus Samen hat Perlite Vorteile, da es sich gut von den Wurzeln abspülen lässt. So angezogene Pflanzen lassen sich auch gut in Aeroponik Systeme umsetzen (Nebel aus Nährstofflösung), da die Wurzeln komplett frei von Substrat sind.
In unserem Projekt werden wir die Möhren und Radieschen in eine mit Perlite gefüllte große Wanne setzen, die mit Nährstofflösung zeitgesteuert durchströmt wird. Der Versuch soll zeigen, ob typische Wurzelgemüse auch erdfrei in eine Art Ebbe Flut System angebaut werden können. Der Plan ist, Möhren, Radieschen, Rote Beete und Lauchzwiebeln in Perlite anzubauen. Mal schauen, ob es funktioniert.
Es ist Anfang März 2019 – da wir unser Ziel von 200 kg Gemüse und Kräutern im eigen Anbau auf dem Balkon vor Augen haben, wurde im Herbst 2018 noch ein Anlehngewächshaus auf dem Balkon aufgebaut. Das Gewächshaus wurde direkt vor ein Fenster gebaut, damit man es durch öffnen des Fensters über die Heizungsluft mit beheizen / aufwärmen kann.
So haben wir die Möglichkeit, relativ früh im Jahr unsere Jungpflanzen dem natürlichen Licht auszusetzen, was immer noch am besten ist. Außerdem gewöhnen sich die Jungpflanzen durch die Temperaturschwankungen besser an die Gegebenheit draußen – soweit unsere Theorie.
Die Pflanzen in der Pflanzsäule werden automatisch bewässert. Die Pflanzsäule ist ein Deep Water System (DWC). Im Moment ist die Zeitschaltuhr so eingestellt, dass die Pumpe 15 Minuten pro Stunde läuft, von 8 Uhr bis 20 Uhr. Die Nährstofflösung ist auf ph 5,9 und die Leitfähigkeit au 1300 µS/cm eingestellt. Die Einstellung / Messung erfolgt über einfache Messgeräte. Wassertemperatur liegt so bei 10-15 °C, was nicht optimal ist, funktioniert aber trotzdem ganz gut.
Die Jungpflanzen in den Schalen bekommen die gleiche Nährstofflösung, werden aber im Moment manuell bewässert. Einige der Pflanzen werden später in sogenannt Drip Systeme umgesetzt (Tröpfchenbewässerung rezirkulierend) dazu später mehr.
Wir haben noch eine Prinzipskizze der Funktion der Hydroponik-Pflanzsäule hinzugefügt. Einfach gesagt wird Nährstofflösung durch die Pumpe nach oben befördert und fließt durch die 3 Pflanzebenen zurück in den Nährstoffbehälter, dabei wird durch einen Schnorchel-Effekt in den Überlaufrohren zusätzlich Sauerstoff in die Nährstofflösung eingebracht. Eine gute Sauerstoffversorgung ist sehr wichtig.
Bis jetzt wurde folgendes angepflanzt:
Asia Pflücksalat, Komatsuma, Stielmus, Kopfsalat früh, Basilikum, Erdbeeren, Petersilie, Blumenkohl, Chinakohl, Wirsing, Salat Babyleaf, Pak Choi, Monats-Erdbeere, Rauke, Romanesco, Brokkoli, Liebstöckel, Tomate Berner, Tomate Phantasia, Paprika gelb, Balkon-Tomate, Cherry Tomate, Paprika rot, Aubergine, Chili.