Bis heute haben wir 43,9 kg geerntet. 200 kg werden wir aber nicht erreichen können.
In 6 Monaten Haupterntezeit 200 kg ernten - da haben wir uns wahrscheinlich verschätzt. Man müsste "jeden Tag" ca. 1,1 kg ernten. Wer kann jeden Tag 1,1 kg Gemüse, Kräuter, Salate verarbeiten / essen? Dennoch sind wir mit unserem bisherigen Ergebnis hochzufrieden. Das, was wir ernten, ist mehr als genug für 2 Personen, die keine Vegetarier sind. Aber dennoch haben wir uns verschätzt.
Wenn wir heute von 200 kg reden wissen wir besser, was das für eine Menge an Pflanzenmaterial ist.
Tomaten angebaut in Hydrokultur (Blähton) mit Tröpfchen Bewässerung. Im letzten Jahr hatten wir die ersten Versuche gestartet - dieses Jahr haben wir den Tomatenanbau weiter optimiert. Wir sind voll zufrieden mit dem Ergebnis.
Wassermängel bei Wetterextremen werden auch im deutschen Sommer immer häufiger. Wenn man auf seiner WetterApp seine Lieblingsorte fest eingegeben hat und sie untereinander listet, sieht man sehr schnell, dass sich was verändert hat. In Orten wie Rom, Marseille, Pula, griechischen Inseln usw. ist es nicht mehr sehr viel heißer, als in Deutschland. Früher war das nicht so - oder alles nur Einbildung?
Meine Eltern haben noch einen Stadtgarten, wie man ihn kennt. Nun sind sie schon in Rente und haben Zeit, sich um ihren Nutzgarten den ganzen Tag zu kümmern. Der Regenwasserspeicher reicht schon lange nicht mehr aus, sie vergießen ca. 12- 15 Kannen je 10 Liter pro Tag, bei einer Nutzgartenfläche von ca. 35 m². An heißen Tagen auch noch mehr. Teilweise schaffen es die Pflanzen dann doch nicht, oder die Erträge sind schlecht.
Als "Erdgärtner" sind sie jedes Mal erstaunt, wie bei unserem Hydroponik Balkonprojekt die Pflanzen gedeihen. Wenn ich ihnen dann erkläre, dass wir alle aus einem zentralen Nährstoff-Behälter "automatisch bewässern und mit Dünger versorgen", sind sie ganz neidisch. Dass wir sogar verreisen können - und dem Balkongarten geht es weiterhin gut - ist für sie ein kleines Wunder. Für uns auch - aber es funktioniert. Jeden Tag werden in den zentralen Nährstoffbehälter ca. 30 - 40 Liter Frischwasser über einen Bewässerungscomputer aufgefüllt - meine Eltern vergießen ca. 120 - 150 Liter pro Tag. Hier zeigt die Hydroponik klar Ihre Vorteile gegenüber dem Erdanbau - alles wird im Kreislauf gepumpt in einem geschlossenen System - Wasserersparnis ca. 70 % Prozent - und kein manuelles Gießen und schweres Wasserschleppen. Die Pflanzen nehmen sich nur so viel, wie sie brauchen, keine (wenig) Verluste durch Bodenverdunstung oder Versickerung im Boden. Dabei entsprechen die 35 m² horizontaler Erdanbaufläche meiner Eltern in etwa unserer vertikalen und horizontalen Balkonanbaufläche von 6,5 m².
Die Ernte von unserem Selbstversorgerbalkon bestimmt im Moment unseren Essensplan. Es macht aber auch Spaß, sich immer wieder Gedanken zu machen, was wie verarbeitet und mit welchen Kräutern kombiniert werden kann. Der erntefrische Genuß ist wirklich überraschend und die Kombinationsmöglichkeit unendlich groß.
Nachdem uns der Spitzkohl in der Hydroponik Pflanzsäule zu mächtig wurde haben wir ihn geerntet und für eine Wokpfanne und als Gemüsebeilage verwendet. Nun hat die Zitronenmelisse mehr Platz zum Wachsen, die wir für frische sommerliche Getränke verwenden.
Kohlrabis wachsen in fast allen Hydroponik Systemen sehr gut. Die Knollen sind saftig und ideal für Rohkost, aber auch das frische Grünzeug wird verarbeitet. Die Gurken aus dem Deep Water System ranken nun kräftig und wir können fast jeden Tag Gurken ernten. Sie sind sehr schmackhaft und nicht wässrig.
Die aus dem Gewächshaus ins Freie umgezogene Aubergine setzt nun auch Früchte an. Bei der Aubergine mit Tröpfchenbewässerung freuen wir uns schon auf die erste Ernte.
Nicht nur eine tolle optische Note bringen Microgreens auf den Teller, sondern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme - quasi in konzentrierter Form. Unter Microgreens versteht man die Keimpflanzen verschiedener Gemüsesorten wie hier zu sehen von Rotkohl, der bereits wenige Tage nach der Keimung geerntet wird. Der Geschmack ist Dank der Frische sehr intensiv und lecker. Wir ziehen unsere Microgreens - nicht nur im Winter- in einer ansprechendene Heimgart® Anzuchtschale aus Porzellan.
Essbare Blüten. Viele Blüten der hydroponisch angebauten Pflanzen sehen nicht nur wunderschön aus, sondern bringen auch geschmacklich ihre eigene Note mit. Momentan ernten wir Blüten der Kapuzinerkresse, vom Borretsch, Calendula oder Ringelblume, Thymian, Oregano, Basilikum oder der Wegwarte - alle selbst aus Samen gezogen.
Jahreshalbzeit ist erreicht - Zeit für einen kurzen Status. Unser Ziel 2019 ist, ca. 200 kg Salate, Gemüse und Kräuter auf ca. 6,5 m² effektiver Fläche anzubauen. Dank der warmen Temperaturen wächst nun alles üppig - die große Ernte beginnt aber erst.
10% sind geschafft, die "schweren" Gewächse, wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Melone und Kürbisse kommen ja erst noch. Die Kräuter wachsen üppig, wiegen aber nicht viel.
Wir versorgen alle Pflanzen zentral aus einem Fass und führen die Nährstofflösung im Kreislauf. Dadurch können wir einzelne Pflanzen nicht gezielt mit speziellen Nährstoffen versorgen. Wir trimmen also nicht auf Ertrag, sondern unser Ziel ist Einfachheit.
Die beiden selbst gezogenen Auberginen standen bisher in unserem Anlehngewächshaus. Hier wuchsen sie in dem Drip-System so gut und kräftig, dass sie neben den Paprikas und Chilis einfach zu groß wurden.
Wir haben für die Auberginen einen geschützten aber sonnigen Platz gefunden. Nachdem die Erbsen in der Hydrokultur abgeerntet waren haben wir den roten Hydrokultur-Pflanzbehälter in ein Drip-System umgebaut - damit die Versorgung der Aubergine wie bisher und optimal erfolgt.
Nun sind wir auf unsere ersten hydroponisch angebauten Auberginen gespannt.