Über Ostern war Urlaub angesagt. Das heißt, dass wir unseren "Hydroponic Selbstversorger Balkon" eine Woche allein lassen mussten – durften… Siehe auch Eintrag 17.04.2019
Wie berichtet wurden unsere 260 Balkonpflanzen kurz vor Ostern in die Hydroponik Pflanzsysteme eingesetzt. Vor Ostern war es teilweise noch kalt tagsüber, aber vor allem nachts. Über Ostern waren am Tag Temperaturen zwischen 20-27 °C angesagt. Alles in allem nicht so gut für die Pflanzen. Die Jungpflanzen hatten mit niedrigen und für die Jahreszeit auch viel zu hohen Temperaturen zu kämpfen.
Verluste waren also eingeplant. Das Einpflanzen der Jungpflanzen in die Hydroponik Pflanzgefäße war aber die einzige Chance, sie über diese Urlaubswoche mit Wasser und Dünger zu versorgen, ohne dass jemand eingreifen musste.
Der zentrale Nährstoffbehälter wurde also bis zum Notüberlauf gefüllt, ca. 200 Liter. Im Gesamtsystem sind ca. 400 Liter im Umlauf, also rezirkulierend unterwegs.
Der nachfolgende Zahlensalat sieht sehr wild aus, aber man kann das mit dem EC und pH Messgerät einfach erledigen. Versucht doch mal, eine normale Gartenerde zu messen - ob sie zuviel oder zuwenig Dünger hat - ist schwierig.
Der Verbrauch an Nährstofflösung (Wasser/Dünger) für die 260 Pflanzen lag bei 65 Liter Nährstofflösung – das heißt pro Tag ca. 10 Liter Verbrauch – etwa eine Gießkanne.
Nach Rücksprache mit Profi Heimgärtnern ist das nicht viel, im Vergleich zum herkömmlich Gießen im Garten.
Vor Ostern wurde die Nährstofflösung auf den pH Wert von pH 6,5 und der EC Wert auf 1550 µS/cm eingestellt. Nach dieser Woche hatten wir einen pH Wert von pH 6,8 und einen EC Wert von 1290 µS/cm auf den Anzeigen unserer Messgeräte.
Danach wurden die 65 Liter Wasser in die Hydroponik-Zentralversorgung nachgefüllt, und der Nährstoffgehalt mittels 120 mL Mineraldünger auf den Wert von 1470 µS/cm gebracht.
Der pH Wert wurde mit 50 mL pH Down (pH Senker) auf pH 6,5 gesenkt.
Unser Leitungswasser hat einen Wert von ca. pH 8 und eine Leitfähigkeit/EC von 550 µS/cm (immer leicht schwankend)
Der Verlust an Jungpflanzen lag mit ca. 7 Stück im erträglichen Bereich. Wir ziehen permanent Jungpflanzen aus Samen oder Stecklingen nach, auch um eine kontinuierliche Selbstversorgung zu gewährleisten.
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Verschiedene Kohlsorten im Deep Water Pflanzgefäß nach einer Woche auf dem Selbstversorgerbalkon.
Kohlsorten in Hydroponic: Wirsing, Chinakohl, Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl
Oben: Pak Choi, Stielmus, Asia Salat, Petersilie || Mitte: Kopfsalat, Komatsuma || Unten: Pflücksalat, Pak Choi, Asia Salat
Nicht zu sehen: Petersilie, Liebstock, Erdbeere
Tomaten im Drip Pflanzgefäß - Wachstum innerhalb einer Woche über Ostern auf dem Selbstversorger Balkon.
Da wir über Ostern wenig Zeit haben und aufgrund der guten Wetterprognosen haben wir uns entschlossen, alle Pflanzen auf dem Balkongarten, quasi im Freiland, in die Hydroponik – Pflanzsysteme einzusetzen. In der Hoffnung, dass die Nächte nicht mehr so kalt werden und alles funktioniert.
Wir haben jetzt ca. 280 Pflanzen (Pflanzlöcher) eingesetzt. Alle Deep Water, NFT Systeme, Airponic und Drip Systeme sind in Betrieb. Alles wird über Zeitschaltuhren automatisch bewässert und mit Nährstoffen versorgt. Der zentrale Nährstoffbehälter ist bis zum Notüberlauf gefüllt, ca. 200 Liter. Spannend wird sein, wieviel Nährstofflösung (Dünger / Wasser) die Pflanzen verbrauchen werden. Das gesamte Hydroponik-Anlage wird rezirkulierend betrieben, so dass keine Nährstofflösung unnötig verloren geht. Wir hätten gerne noch eine Woche um die 2 Balkone zu beobachten und eventuelle Problemchen beheben zu können – geht aber leider nicht.
Der pH Wert wurde auf pH 6,5 und der EC Wert auf 1550 µS/cm mit Hilfe der Messgeräte eingestellt.
Also werden die Pflanzen jetzt eine Woche sich selbst überlassen. Hoffentlich geht alles gut.
Auf den Bilder seht Ihr den aktuellen Stand der Bepflanzung unseres Selbstversorger Balkons.
Hydroponik Urban Gardening eben.
Die im Februar ausgesäten Samen sind zu kräftigen Jungpflanzen mit schönen Wurzeln herangewachsen. Sie sind nun bereit zum Umzug auf den Balkongarten. Die Kohlsorten werden überwiegend in ein Hydroponik Deep Water System eingesetzt, in dem sie Platz haben, sich kräftig zu entwickeln. Schließlich wollen wir ja unseren Balkongarten als Selbstversorger Balkon nutzen.
Nach der Keimung der Paprika, Chili und Auberginen-Samen wurden die Pflänzchen in Netztöpfe gesetzt und mit Blähtongranulat stabilisiert. In einer Schale mit Wasser wurden sie zu Jungpflanzen gezogen, die nun – ohne Netztopf – in ein aktives Drip-System umgesetzt wurden. Da Paprika, Chili und Auberginen Wärme lieben durften sie in das Gewächshaus einziehen.
Auch zwei unserer drei Pflanzsäulen wurden schon in Betrieb genommen, die erste Ernte ist schon erfolgt. Komatsuma, Asia-Salat, Pflücksalat, Stielmus und Petersilie wurden bereits zu leckeren Gerichten verarbeitet – die Belohnung für’s Gärtnern! Auch der Pak Choi ist fast erntereif und wird bald zu einem leckeren Wok-Gericht verarbeitet.
Da es im April nochmal kalt wurde haben wir die Pflanzen vorsichtshalber mit Loch-Folie geschützt. Trotz nächtlicher Temperaturen nahe 0°C hat das Wasser morgens noch ca. 8°C, also keine Frostgefahr.
Tomaten haben wir noch nicht ins Freie gesetzt. Sie müssen warten, bis die Tage und Nächte etwas wärmer werden - es soll ja bald soweit sein.
Es ist vollbracht, beide Selbstversorger Balkone sind mit den Hydroponik Systemen ausgestattet. Zur ursprünglichen Planung haben sich ein paar kleine Änderungen ergeben.
Ursprünglich wollten wir alle Pflanzbehältnisse als Insellösungen betreiben. Das hätte zur Folge gehabt, dass wir in allen unterschiedlichen Pflanzsystemen die Nährstofflösung einstellen und Wasser mit der Kanne nachfüllen müssten.
Das wir oft beruflich unterwegs sind, war uns das zu umständlich.
Jetzt werden die Hydroponik Systeme, wie z.B. die Pflanzsäulen, automatisch (Zeitschaltuhr) über einen zentralen Nähstoffbehälter mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die Nährstofflösung wird einfach im Kreis gepumpt und füllt immer wieder die Pflanzgefäße auf. Ist ein Pflanzgefäß aufgefüllt, wird der Überschuss weiter Richtung zentralem Nährstoffbehälter zurückgeleitet. Dabei haben wir uns die Schwerkraft zu Nutze gemacht. Wasser fließt bekanntlich von alleine bergab.
Eine Pumpe im Nährstoffbehälter pumpt die Nährstofflösung an den höchsten Punkt, also „Balkon 2“ oben. Von dort durchfließt diese alle Pflanzbehälter, bis sie wieder im Nährstoffbehälter landet.
Ausnahmen bestätigen die Regel – auf „Balkon 1“ gibt es zwei Pflanzkästen mit Rankgitter und zwei Airponic Pflanzsäulen. Beide werden zwar auch über den zentralen Nährstoffbehälter gefüllt, aber nicht im Kreislauf geführt. Da der Nährstoffbehälter auf der gleichen Ebene „Balkon 1“ wie die Pflanzgefäße steht, funktioniert das mit dem Rücklauf in den Zentralbehälter nicht. Der Überschuss wird deshalb in einen flacheren Behälter geleitet, der von Zeit zu Zeit in den Zentralbehälter zurück verbracht wird.
Nicht jeder wird versuchen, so viel Grünzeug selbst anzubauen, wie wir. Ohne Zentralbewässerung kann natürlich jedes Pflanzgefäß auch als Insellösung manuell betrieben werden – nachfüllen mit der Kanne halt.
Die Zentrallösung hat natürlich auch den Nachteil, dass wenn die Zentralpumpe ausfällt und es keiner merkt ziemlich viel Verlust mit sich bringt. Ein weitere Nachteil ist, dass wenn der zentrale Nährstoffbehälter mit irgendetwas verunreinigt wird, was den Pflanzen schadet, es gleich alle Pflanzen abbekommen. Aber „no risc no fun“.